DURCHSUCHEN
AM MEISTEN GESUCHT

Tierwelt

Der Šumava als charakteristisches Mittelgebirge beheimatet bis heute vor allem typische mitteleuropäische Waldtierarten. Es fehlen hier die erst im 19.Jh. durch den Menschen ausgerotteten Raubtiere Bär und Wolf, sowie die seit Mittelalter ausgerotteten großen Huftiere Wisent und Elch, wobei der letztgenannte wieder die Tierwelt des südlichen Šumava bereichert. Von den attraktiven Tierarten kennt man heute vor allem den seit 1980 erfolgreich wiedereingebürgerten Luchs.

Habicht
Habicht

Die größeren Huftierarten, vor allem Rotwild, werden aufgrund der fehlenden Feinde weidmännisch bewirtschaftet. Vorrangiger Ziel der Tierweltpflege im Nationalpark ist der Schutz von ursprünglichen und gefährdeten Tierarten, entsprechende Biotoppflege und Optimalisierung der Artenzahlen.

Typisch sind für die höher gelegenen Wälder des Šumava besonders Vögelarten der boreomontanen Verbreitung (in den Taiga - und Gebirgslagen Mitteleuropas lebenden Arten) - z.B die Waldhühner (Auerhuhn in den Bergwäldern, Birkhuhn in den Moorgebieten oder Haselhuhn mit großflächigerem Vorkommen).

Hierher gehören z.B. auch der typische Spechtvogel der Hochlagenfichtenwälder, der Dreizehenspecht, oder die Bergamsel, der Tannenhäher, von den Eulenarten vor allem der Rauhfußkauz, der Sperlingskauz und auch die erfolgreich gestärkte Population des Habichtskauzes. Die urwaldartigen Bergmischwaldreste des Šumava bieten auch dem seltenen Weißrückenspecht oder dem Schwarzstorch ein unersetzbares Lebensbiotop.

Einmalig ist aber vor allem die Tierwelt der Šumava-Moore, wo zahlreiche vor allem Wirdbellose als Reste der Eiszeit - glaziale Relikte - erhalten geblieben sind. Hierher gehören etliche Tagfalterarten (z.B. Hochmoorgelbling oder Randring-Perlmutterfalter), Nachtfalter, Spinnen u.a. Einige Arten bildeten sogar selbständige Populationen - unter die bekanntesten Beispiele wird die Population des kleinen Tagfalters Pediasia truncatella gezählt. Die Moore bieten auch größeren Reptilien, Amphibien, Sing - und Wasservögeln optimalen Lebensraum.

Wegen der außerordentlichen Naturnähe der Moore als Lebensraums für seltene Vogelarten wurden die Šumava - Moore in die Liste der international bedeutendsten Feuchtbiotope - sog. Ramsar Konvention - eingetragen. Besondere Bedeutung bekommen immer mehr die ausgedehnten Vltava - Talauen im Süden des Šumava. Die verhältnismäßig reinen Gewässer des Šumava bis in die höheren Lagen bieten immer noch einen günstigen Lebensraum für den Fischotter, forellenartige Fische oder wasserliebende Vogelarten wie Wasseramsel oder Eisvogel.

Als attraktive Vogelart sieht man im höheren Šumava immer mehr auch Kolkraben, langsam kehrt auch der lange Jahrzehnte vermißte Wanderfalke zurück.

Aus Materialen Nationalpark Böhmerwald


Zurück Home Böhmerwald