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Pflanzenwelt im Riesengebirge

Das Klima im Riesengebirge ist rauh; es unterscheidet sich von jedem der übrigen mitteleuropäischen Gebirgszüge. Nachnaltig gelangen hier die Nähe des Atlantiks und die stürmischen Westwinde zur Geltung. Die klimatischen Einflüsse finden ihren Niederschlag auch in der Dauer der Vegetationszeit der dortigen Pflanzen. Das Riesengebirge gehört zu den kältesten Orten in Tschechien, die Vegetationszeit dauert hier etwa 100 Tage.

Enzian

Die Berge, Felsrücken, Hänge und Bergtäler des Riesengebirges waren, bis auf gerinfügigere Ausnahmen, von hochstämmigen Fichten- und Buchenwald bedeckt. Die Pflanzengemeinschaften dieser Bestände unterschieden sich nicht allzu sehr von der Flora des Böhmerwaldes. Die allgegenwärtigen saurer Böden ermäglichten nicht einmal die Entfaltung einer allzu mannigfaltigen Vegetation über die obere Waldgrenze hinaus.

Das Riesengebirge wird dennoch gerade wegen seiner interessanten Flora am meisten geschätzt. Hier wachsen etwa 31 Riesengebirgsendemiten (sie wachsen nur hier). Es ist ein Gebirgsmassiv mit vielen Kontrasten. Es gibt hier weitläufige, florisch fade Besttände (Fichtenwälder, Knieholzbestände) und dann gibt es hier Orten, die jene wahre Basis für den Gattungsreichtum der Riesengebirgsflora bilden (im Rüberzahlgarten, Teufelsgarten und im Schustlergärtchen. Diese Gebiete liegen in der Regel in den bereits erwähnten Karen uhd Gruben (Sněžné jámy, Labská jáma, Úpské jámy, ...).

Torfgrund Černohorské rašeliniště

Diese geologischen Eigenheiten sind jedoch nicht die einzige Ursache für das Vorkommen seltener Pflanzenarten in der Riesengebirgsflora. Für die meisten Pflanzen ist vor allem der Wind jene mobile Kraft zur Verwehung der Diasporen.

Die Gesamtheit aller erwähnten äußeren ökologischen Phänomene beteiligte sich an der Zusammensetzung der Riesengebirgsflora, in der bis heute sogar floristische arktische, arktisch-alpine, alpine Elemente, sogar Riesengebirgsendemiten sind. Die Riesengebirgsflora besteht allerdings nicht nur aus botanischen Raritäten. Mit dazu gehört auch die Vegetation der Torfmoore und Quellegründe, die Bergwiesen und -fluren, die Waldpflanzen, die Gewächse der Täler und Talgründe und auch die Pflanzenwelt des Riesengebirgsvorlandes.

Die Natur des Riesengebirges ist dem immer stärker werdenden Druck der Zivilisation ausgesetzt und kann in ihrer Existenz bedroht werden. Es liegt daher an jedem Besucher, sich über die Schönheit und das Geschick der Riesengebirgsflora Gedanken zu machen.


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